Immer wieder höre ich:
„Verena, mein Hund hat das gemacht – er zieht an der Leine / ignoriert meine Kommandos oder reagiert ängstlich auf andere Hunde. Was mach ich da?“
Und meine Antwort ist oft:
„Schau, in unserem Kurs XY haben wir genau diesen Fall besprochen. Wir haben dort eine Übung gemacht, bei der wir die Situation Schritt für Schritt trainiert haben. Oder erinnerst du dich an die Trainingsstunde, in der wir gezielt an Ablenkung gearbeitet haben und diese Thematik besprochen haben? Eine Kombination aus beiden Ansätzen wäre in deinem Fall ideal.“
Die sichere Blase der Hundeschule vs. die Realität des Alltags
In der Hundeschule herrscht eine klare Struktur:
- Gezielte Übungen: Dort lernst du und dein Hund in einer (anfänglich) ruhigen Umgebung, wie ihr gemeinsam auf Signale reagiert – die alltägliche Ablenkungen kommen Stück für Stück hinzu.
- Fundierte Trainingsstrategien: Im Kurs XY haben wir daran gearbeitet, deinem Hund beizubringen, in ablenkungsreichen Situationen fokussiert zu bleiben und ruhig zu reagieren.
Doch sobald ihr in den Alltag entlasst werdet, ändert sich das Bild: Unerwartete Geräusche, fremde Hunde und spontane Begegnungen können schnell alte, ungeübte Reaktionsmuster hervorbringen. Dabei höre ich oft den Wunsch:
„Verena, warum klappt es nicht, wenn ich die im Kurs erlernten Techniken zu Hause anwende?“
Die Antwort ist schlicht: Es mangelt häufig an der kontinuierlichen Wiederholung in einer realitätsnahen Umgebung. Der geschützte Raum der Hundeschule (obwohl wir hier sehr häufig da üben, wo Alltag stattfindet) muss schrittweise und bewusst in den chaotischen Alltag übertragen werden, damit die erlernten Strategien auch unter echten Bedingungen wirksam bleiben. Gemäß einem Trainingsplan wird alles strukturiert aufgebaut: das Training als auch der Trainingsort mit seinen Ablenkungen. Der Alltag ist oftmals der Gegenspieler, wodurch es mitunter Rückschritte geben kann, wenn man dessen Einfluß unterschätzt.
Emotionale Faktoren: Stress, Unsicherheit und Selbstzweifel
Viele Hundemenschen erleben emotional ganz andere Herausforderungen im Alltag als in der kontrollierten Umgebung der Hundeschule:
- Stress und Unsicherheit: Sobald plötzlich ein anderer Hund auftaucht (der nicht durch die Trainerin gesteuert werden kann) oder unerwartete Geräusche erklingen oder oder oder, gerät nicht nur der Hund, sondern auch du in Stress.
- Selbstzweifel: Die Kluft zwischen den Fortschritten im Kurs und den realen Herausforderungen weckt oft den Gedanken: „Habe ich versagt?“
In solchen Momenten sage ich immer:
„Erinnere dich an die Übung, die wir in der Trainingsstunde gemacht haben – nutze diesen Moment als Anker, um Ruhe zu bewahren.“
Herausforderungen bei der Integration des Gelernten
Die Diskrepanz zwischen der strukturierten Trainingsumgebung und dem lebendigen Alltag hat mehrere Ursachen:
- Unterschiedliche Umgebungen: Was in einer ruhigen Praxis funktioniert, wird im pulsierenden Alltag oft von äußeren Einflüssen überlagert.
- Mangelnde Routine: Viele Hundemenschen kehren nach dem Kurs zu alten Mustern zurück, ohne das Erlernte bewusst zu wiederholen.
- Fehlende Unterstützung: Ohne kontinuierliches Feedback und gezielte Anpassung fällt es schwer, den Trainingsprozess fortlaufend zu optimieren. Genau hierfür nutzen wir die jeweiligen WhatsApp Gruppen, damit Trainingsvideos eingestellt werden können.
Hier empfehle ich immer, sich regelmäßig an dem zu orientieren, was jeweils im Kurs XY und den Trainingsstunden Inhalt war – als feste Routine, die du Stück für Stück in deinen Alltag integrierst.
Lösungsansatz: Integration Schritt für Schritt – Mit Routine, Wiederholung und gezielter Unterstützung
Um das in der Hundeschule Gelernte nachhaltig in den Alltag zu überführen, zeige ich dir gern einen Lösungsansatz, der schon vielen meiner Kunden geholfen hat:
- Kleine Schritte im Alltag:
Beginne in einer ruhigen Umgebung, in der dein Hund wenig Ablenkungen ausgesetzt ist. Nutze gezielt die Techniken, die wir im Kurs XY geübt haben. Starte zum Beispiel im Wohnzimmer, im Garten oder in einem ruhigen Park und steigere langsam die Herausforderung. - Regelmäßige Wiederholung:
Plane tägliche, kurze Übungseinheiten ein – genau wie in unseren Trainingsstunden. Schon wenige Minuten pro Tag können den Unterschied machen und helfen, das Erlernte zu festigen. Spiele das nicht einfach so durch, sondern achte hierbei auch auf das Verhalten deines Hundes – beende die Übung, wenn es am Schönsten ist / am besten läuft. - Realitätsnahe Trainingssessions:
Integriere das Training in deinen Alltag. Nutze jede Begegnung als Übungsmöglichkeit und erinnere dich an die konkreten Strategien, die wir gemeinsam erarbeitet haben. Denke an die Kombination aus den Methoden, damit du flexibel bleibst und nicht nur reagieren kannst: „Where the Focus goes…“. - Unterstützung und Feedback:
Suche dir den Austausch – sei es in der Hundeschule, in Trainingsgruppen oder durch gezielte Verhaltensberatung. Oft hilft es, den eigenen Fortschritt durch eine externe Perspektive zu reflektieren und anzupassen. - Emotionale Balance:
Akzeptiere Rückschläge und feiere jeden kleinen Erfolg. Erinnere dich: Jeder Tag bietet eine neue Chance, das Gelernte anzuwenden. Mit Geduld und Ausdauer wirst du feststellen, dass die anfänglichen Herausforderungen langsam überwunden werden.
Fazit: Gemeinsam den Weg in den Alltag meistern
Die Frage „Verena, mein Hund hat das gemacht – was mach ich da?“ ist ein ständiger Begleiter in meiner Arbeit. Sie erinnert mich daran, dass es nicht nur darum geht, in der Hundeschule Fortschritte zu erzielen, sondern diese auch in den Alltag zu übertragen. Der Schlüssel liegt in einer konsequenten, schrittweisen Integration, regelmäßiger Wiederholung und der Bereitschaft, auch in stressigen Momenten an das Gelernte zu denken.
Wenn du bereit bist, den nächsten Schritt zu gehen, erinnere dich: Nutze die Strategien, die du in den einzelnen Kursen / Trainingsstunden gelernt hast – fülle deinen Werkzeugkasten, kombiniere sie mit den gelernten Übungen und integriere sie in deinen Alltag – so schaffst du es, die Hürden zu überwinden und eine harmonische Beziehung zu deinem Hund aufzubauen.
Bist du bereit, das Gelernte endlich in den Alltag zu bringen?
Teile deine Erfahrungen in den Kommentaren und lass uns gemeinsam den Weg zu mehr Gelassenheit und Erfolg im Hundetraining gehen!
Deine Erfahrungen und Rückmeldungen sind der Schlüssel – gemeinsam finden wir die besten Lösungen!